Wir stecken mitten in einer digitalen Transformation, die uns viele Vorteile bringt, aber auch zu Nachteilen insgesamt oder für Einzelne führen kann. Mir ist wichtig, dass wir die digitale Transformation bestmöglich im Kreis Kleve gestalten. Dies gilt sowohl für die Infrastruktur, eine moderne Kreisverwaltung als auch für Unternehmen, Organisationen und Bürger.
Zur Verbesserung der Internetversorgung, also für den Ausbau des Breitbandnetzes, ist bereits einiges angeschoben worden. Wir stehen derzeit am Ende des Ausbaus im sogenannten „Weiße-Flecken-Programm“, mit dem Außenbereiche ohne Internetversorgung an das Glasfasernetz angeschlossen wurden. Der Kreis koordiniert aktuell die Planungen für das „Graue-Flecken-Programm“. Damit soll bis 2025 sichergestellt werden, dass eine vollständige Abdeckung mit Gigabit-Infrastruktur gegeben ist. Anders als beim Breitbandausbau, bei dem die Kreisverwaltung durchaus tatkräftig vorangeht, müssen wir zur Verbesserung der Mobilfunkabdeckung noch Druck aus der Politik ausüben. Aufgrund unseres Antrags (zusammen mit der SPD) wird nun eine Mobilfunkkoordination eingerichtet, um die Abdeckungslücken zu erfassen und Verbesserungen mit den Mobilfunkanbietern zu erreichen.
Für mich ist eine moderne Kreisverwaltung eine Verwaltung, die intern effiziente digitale Prozesse hat, Homeoffice ermöglicht und möglichst alle Verwaltungsleistungen online anbietet. Verwaltungsleistungen des Kreises müssen aus meiner Sicht rund um die Uhr vollkommen ortsunabhängig verfügbar sein. Lediglich bei 18 Verwaltungsleistungen ist ein persönliches Erscheinen gesetzlich vorgeschrieben. Mit Blick darauf würde ich über Bürgersprechstunden in den verschiedenen Gemeinden des Kreises nachdenken, und zwar auch in den Abendstunden.
Die Digitalisierung bringt auch Herausforderungen, teilweise auch Ängste, für Unternehmen, Organisationen und Bürger. Insbesondere für (kleinere) Firmen sehe ich den Kreis über die Kreiswirtschaftsförderung in der Pflicht, Hilfestellung in der digitalen Transformation zu leisten, um Chancen nutzen und Netzwerke bilden zu können. Aber auch die Vernetzung von Organisationen und die Initiierung von Veranstaltungen, sowohl zur praktischen Nutzung als auch zu Auswirkungen der Digitalisierung, sehe ich als Aufgabe des Landrats.